Ausverkauftes Haus: Schwärzler begeistert in Mauthausen
Tennisfest in Rot-Weiß-Rot. Knapp 600 Besuchende sahen bei Kaiserwetter bei den Danube Upper Austria Open powered by SKE (5.–12. Mai) einen groß aufspielenden Lokalmatador auf dem Center-Court. Joel Schwärzler setzte sich in einem hochklassigen Match gegen den ebenfalls 18-jährigen Spanier Martin Landaluce mit 6:4 und 6:2 durch und steht nach Filip Misolic als zweiter Österreicher im Viertelfinale des ATP-100-Challengers. Dort trifft der Vorarlberger auf Dimitar Kuzmanov (BUL), der sich gegen Lukas Neumayer in drei Sätzen durchsetzen konnte.
Begeisternd, abgezockt und ein spielerisches Feuerwerk – so könnte man das Achtelfinalspiel von Joel Schwärzler gegen Martin Landaluce (ESP) beschreiben. Der 18-jährige Vorarlberger lieferte am Center-Court des Danubis-Tenniszentrums in Mauthausen eine beeindruckende Vorstellung ab und genoss dabei sichtlich die lautstarke Unterstützung von den Rängen, die bis auf den letzten Platz gefüllt waren. Nach 1:18 Stunden jubelte die Nummer eins des ITF Junior Rankings über einen souveränen 6:4- und 6:2-Sieg. „Das Match war gut. Ich bin gut gestartet und es ist super gelaufen. Er hat mir dann im Laufe des Spieles ein paar kleine Geschenke gemacht, die habe ich konsequent ausnützen können. Mein Ziel war es, mit viel Tempo in seine Vorhand zu spielen. Wir wussten, da hat er Probleme. Das ist in beiden Sätzen gelungen. Es ist heuer mein erstes Challenger zu Hause, und es ist richtig cool. Die Stimmung war beeindruckend und hat mir richtig Spaß gemacht. Das macht Lust auf mehr. Ich möchte diese Woche so lange wie möglich im Turnier blieben“, verrät Schwärzler nach seinem souveränen Sieg. Im Laufe des Nachmittages trifft der Vorarlberger noch mit Neil Oberleitner im Doppel-Viertelfinale auf die beiden Brasilianer Orlando Luz und Fernando Romboli.
Partie gedreht: Kuzmanov kämpft sich ins Viertelfinale
Das erste Einzel des Tages hatte es in sich. Lukas Neumayer startete fulminant, beherrschte Dimitar Kuzmanov im ersten Satz in allen Phasen und holte sich diesen souverän. Danach stellte der Bulgare sein Spiel um, nahm Tempo heraus und reduzierte seine Fehlerquote praktisch in Richtung null. Der Österreicher spielte weiterhin sehr gut, musste sich jedoch bei den entscheidenden Ballwechseln hintenanstellen. Am Ende zeigte sich Kuzmanov abgebrüht und zog mit einem 2:6, 6:2 und 6:0 ins Viertelfinale ein.
„Ich bin sehr glücklich, dass ich diese Runde überstanden habe. Lukas hat richtig gut gespielt, keine Fehler gemacht und mich mit seinem aggressiven Spiel in Bedrängnis gebracht. Also musste ich etwas verändern. Ich habe dann immer mehr meinen Rhythmus gefunden, habe mir die Zeit genommen und viele Dinge bewusst verlangsamt. Das hat mir geholfen, so habe ich in die Partie zurückgefunden. Jetzt geht es im Viertelfinale gegen Joel. Es wird eine großartige Herausforderung, auch wenn ich weiß, dass das Publikum auf seiner Seite sein wird“, sag Kuzmanov, der auch mit lobenden Worten nicht spart: „Das Turnier ist großartig. Eine super Organisation, eine unglaubliche Anlage – ein perfektes Gesamtpaket. So ein Niveau findet man auf Challenger-Ebene ganz selten.“ Während sich der 30-jährige Bulgare über seinen Sieg freuen konnte, hadert Neumayer mit seiner verpassten Chance: „Im ersten Satz war ich richtig gut und war gut im Flow. Dann hat er sein Spiel umgestellt, darauf habe ich nicht die passende Antwort gehabt. Dimitar hat mehr Slice gespielt und mehr mit Richtungswechseln gearbeitet – dann ist das Spiel gekippt. Das war dann mental nicht mehr so einfach für mich. Ärgerlich, aber hilft nicht.“