Pouille und Kovalik spielen um Titel in Mauthausen

Foto: Manfred Binder

Der Semifinaltag bei den Danube Upper Austria Open powered by SKE (5.–12. Mai) war nichts für schwache Nerven. In beiden Partien lieferten sich die vier Akteure einen beherzten Kampf und lieferten am Center-Court mehr als nur ab. Am Ende profitierte Lucas Pouille (FRA) von der verletzungsbedingten Aufgabe von Francisco Comesana (ARG) und zog mit Jozef Kovalik (SVK), der sich gegen den angeschlagenen Dimitar Kuzmanov (BUL) in drei Sätzen durchsetzen konnte, ins Endspiel ein. Im Doppel holten sich die an Nummer 2 gesetzten Constantin Frantzen und Hendrik Jebens (GER) den begehrten Titel des ATP-100-Challengers.

Im ersten Semifinale des Tages kämpften der topgesetzte Francisco Comesana und die ehemalige Nummer 10 der Welt,Lucas Pouille, mit offenem Visier und lieferten sich einen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Beide Spieler hatten im ersten Durchgang ihre Momente und lieferten sich einen unglaublichen Fight, aber der Franzose zeigte sich in der entscheidenden Phase abgebrüht. Nach 1:24 Stunden sicherte sich Pouille unter tosendem Applaus des Publikums den ersten Satz im Tiebreak. Nach einem Medical-Time-out nahm das hochklassige Match nach vier Games des zweiten Satzes ein abruptes Ende. Comesana konnte die Partie aufgrund einer Muskelverletzung nicht fortsetzen. Somit zog der 30-jährige Franzose als erster Spieler ins Finale der Danube Upper Austria Open powered by SKE ein.

„So will man nicht gewinnen. Ich habe erst im dritten Game des zweiten Satzes bemerkt, dass da wohl was nicht stimmt. Es war bis dahin ein super Match gegen einen großartigen Spieler. Für mich war es eine wichtige Standortbestimmung, wo ich mit meinem Tennis stehe. Francisco ist in den Top-90 der Welt und sein Weg zeigt steil nach oben. Es war ein unglaubliches Battle“, bilanziert Pouille und ergänzt: „Ich bin wirklich happy, wie ich gespielt habe. Ich habe versucht,aggressiv zu spielen, und bin meinen Bällen nachgegangen. Es geht immer um Details. Man schlägt Winner, dann macht man Fehler. Mit Siegen kommt aber das Selbstverständnis zurück, da muss ich dranbleiben. Ich will wieder zurück in die Weltspitze.“

Kovalik gewinnt Marathon-Match

Auch in der zweiten Semifinalpartie blieben die beiden Akteure nichts schuldig. Dimitar Kuzmanov (BUL) und Jozef Kovalik (SVK) schenkten sich nichts und beeindruckten am Center-Court mit ihrem schnellen, vor allem aber schnörkellosen Spiel. Wenig verwunderlich, dass die Entscheidung des ersten Satzes im Tiebreak fallen sollte – und das war nichts für schwache Nerven. Beide Spieler hatten die Möglichkeit, den Satz zuzumachen, am Ende war es der Bulgare, der mit 12:10 das Happy End für sich hatte. Im zweiten Durchgang spielte sich Kovalik in einen Flow und glich aus. Wegen einer leichten Oberschenkelverletzung hatte Kuzmanov im entscheidenden Satz nichts mehr entgegenzusetzen. Kovalik ließ sich nicht beeindrucken, hielt seine Intensität hoch und zog nach einem 6:7, 6:3 und 6:0 in das Endspiel des ATP-100-Challengers in Mauthausen ein.

Es war ein Auf und Ab. Ich habe schnell geführt und auf einmal war ich mit 2:4 hinten. Auch wenn ich das enge Tiebreak verloren habe, war ich optimistisch. Ich habe meinen Rhythmus gefunden und wusste, ich muss nur den Fokus hochhalten. Ich bin näher an der Grundlinie gestanden und habe mehr Druck aufbauen können, das war entscheidend. Das Risiko hat sich bezahlt gemacht. Gegen einen angeschlagenen Spieler zu spielen ist nie einfach, der Druck ist größer. Ich habe auf mich geschaut und mein Spiel durchgezogen“, so Kovalik.

Frantzen/Jebens holen Doppel-Titel

Das an Nummer zwei gesetzte Duo Constantin Frantzen und Hendrik Jebens (GER) sicherte sich am Samstag den Doppel-Titel bei den Danube Upper Austria Open powered by SKE in Mauthausen. Die Vorjahresfinalisten ließen ihren US-amerikanischen Kontrahenten Ryan Seggerman und Patrik Trhac keine Chance und setzten sich glatt in zwei Sätzen mit 6:4 und 6:4 durch. Die anschließende Siegerehrung wurde von Hannah Eder, Marketing Managerin der SKE Engineering GmbH, am Center-Court durchgeführt.

„Ein super Gefühl. Es ist immer schön, wenn man am Ende einer intensiven Turnierwoche den Titel in Händen halten kann. Das Jahr war für uns heuer etwas durchwachsen, wir haben sieben Mal im Match-Tiebreak in der ersten Runde verloren. Für uns ist das jetzt ein Turnaround. Der Erfolg gibt uns sehr viel Selbstvertrauen, vor allem in den engen Momenten in einem Spiel. Wir sind gerne hier in Mauthausen, ein super Turnier und wir fühlen uns richtig heimisch“, verrät Frantzen. Teamkollege Jebens ergänzt: „Die Erleichterung ist natürlich sehr groß. Letztes Jahr ist es steil bergauf gegangen, dann haben wir jetzt auf der großen Tour etwas Lehrgeld bezahlen müssen. Der Sieg ist eine große Belohnung für uns, dass wir drangeblieben sind. Die wichtigste Erkenntnis ist, dass wir auf unser Spiel vertrauen können und gut beraten sind, wenn wir aggressiv spielen. Auf dem Niveau ist alles sehr eng, Nuancen entscheiden. Der Sieg tut uns gut.

Danube Upper Austria Open powered by SKE imLivestream

Um 14:30 Uhr treffen Lucas Pouille (FRA) und Jozef Kovalik (SVK) im Endspiel der Danube Upper Austria Open powered by SKE aufeinander. Das große Finale wird auf https://www.oetv.tv und auf ORF Sport+ übertragen.

 

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